Die Spionage-Software hat es auf die Privatsphäre der Nutzer abgesehen. Hinter den Namen Soniac, Hulk Messenger oder Troy Chat verbergen sich Messenger-Apps mit fragwürdigen Zusatzfunktionen: Sie können Telefonate mitschneiden und eigenständig aufbauen.
Außerdem sind die Spionage-Apps in der Lage, das Mikrofon einzuschalten, um damit Gespräche und Geräusche im Raum abzuhören. Das berichtet das Security-Unternehmen Lookout, das die Malware entdeckt hat. Zusätzlich können sie Fotos aufnehmen, SMS verschicken oder empfangen und persönliche Nutzer- und Standortdaten abrufen. Alles, ohne das Nutzer und Nutzerinnen davon etwas bemerken.
Die Apps geben sich als Messenger aus und verfügen über entsprechende Funktionen. Dazu haben die Entwickler die frei verfügbare Software des Instant Messengers Telegram verwendet und darin Spionagefunktionen eingebaut.
Google hat zwar die oben genannten Apps inzwischen aus dem Play Store entfernt, sie sind aber noch in anderen App-Stores zu finden. Darüber hinaus sind mehr als tausend Ableger aufgetaucht, die nach dem gleichen Prinzip arbeiten, also Messenger-Funktionen mit Spionagemodulen verknüpfen.
Die Sicherheitsfachleute von Lookout vermuten hinter den Apps irakische Entwickler, die die Apps für Spionagezwecke einsetzen wollen.
Bevor Sie eine neue App installieren, sollten Sie die Nutzerkommentare überprüfen, ob es Hinweise gibt, dass die App sich merkwürdig verhält. Installieren Sie Apps möglichst aus relativ sicheren App-Stores wie Googles Play Store oder Fdroid.
In unserem Ratgeber zu Schnüffel-Apps erhalten Sie weitere Hinweise zu möglichen Gegenmaßnahmen.
Im Artikel „App-Stores für Android“ nennen wir Kriterien für die Auswahl von App-Stores.