News vom 06.08.2019

Neue Betrugsmasche zum Kapern von Facebook-Profilen

Ein Artikel von , veröffentlicht am 06.08.2019

„Wer hat mein Profil angesehen?“ Derzeit versprechen bezahlte Anzeigen auf Facebook, genau diese Neugier mit einer neuen Funktion zu befriedigen. Wer auf den Link klickt und sich anmeldet, soll sehen können, wer das eigene Profil besucht hat. Doch Vorsicht: Hinter den gesponserten Posts stecken Betrüger*innen, die Ihre Profildaten stehlen wollen.

In manchen sozialen Netzwerken können Nutzer*innen sehen, wer das eigene Profil besucht hat. Facebook gehört derzeit nicht dazu - obwohl die Nachfrage nach einer solchen Funktion auch hier sicherlich groß ist.

Diese Tatsache machen sich seit einiger Zeit Betrüger*innen zunutze. Sie verbreiten gesponserte Beiträge auf Facebook, die eine solche Funktion bewerben. Das österreichische Medienmagazin mimikama hat entsprechende Bildpostings mit der Frage "Wer hat mein Profil angesehen?" dokumentiert.

Diese leiten laut mimikama auf eine Webseite um, die im Facebook-Design gehalten ist. Um die Funktion "Wer hat mein Profil angesehen?" freizuschalten, soll man hier seine Facebook-Zugangsdaten eingeben. Diese Seite ist jedoch gefälscht.

Wer seine Daten eingibt, übergibt sie Betrüger*innen, die damit das eigene Facebook-Profil kapern können. Sind die Dieb*innen einmal eingeloggt, können Sie den*die eigentlichen Profilbesitzer*in durch das Ändern des Passworts aus dem eigenen Profil aussperren.

Gekaperte Social-Media-Profile können Betrüger*innen zum Beispiel ausnutzen, um bei Bekannten der betroffenen Person um Geld zu bitten oder sie für Spam-Attacken zu nutzen.

Weitere kriminelle Aktivitäten, in denen geklaute Online-Identitäten zum Einsatz kommen, spielt das Magazin irights.info hier durch.

So schützen Sie sich vor Phishing

Tricks, mit denen Betrüger*innen versuchen, Sie zum Herausgeben Ihrer persönlichen Daten zu bringen, nennt man Phishing. Beliebt sind auch Phishing-E-Mails, die sich beispielsweise als Nachricht von Ihrer Bank oder einem Online-Shop tarnen und Sie dazu bringen sollen, Ihre Bankdaten in eine gefälschte Internetseite einzugeben.

Um sich vor solchen Maschen zu schützen, sollten Sie immer überprüfen, was in der Adresszeile (URL) Ihres Browsers steht, bevor Sie Ihre Daten einer Webseite anvertrauen. Ist Ihnen die Adresse unbekannt, hilft eine kurze Suchmaschinenrecherche. Oft sind Betrugsmaschen online schon dokumentiert.

Gerade auf Facebook und in anderen sozialen Netzwerken werden Betrüger*innen oft recht kreativ - versprechen dabei aber auch Unmögliches. Achten Sie also auf Ihr Bauchgefühl und lassen Sie von unbekannten Links im Zweifelsfall lieber die Finger.

Wie Sie sich vor Phishing schützen können, erklären wir ausführlich in diesem Text und in diesem Video.

Die Autorin

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Inga Pöting

Seit 2022 baut sie für den ITUJ e.V. ein Team gegen digitale Gewalt auf. Mehr Infos dazu unter: www.ein-team.org. Davor leitete sie die Redaktion bei mobilsicher.de, recherchierte und schrieb Texte, gab Beiträgen von anderen den letzten Schliff und betreute den YouTube-Kanal.

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