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News vom 03.05.2016

Mobilsicher auf der re:publica (Tag 1)

Ein Artikel von Miriam Ruhenstroth, veröffentlicht am 03.05.2016

Zum zehnten Mal findet sie nun statt, die große Berliner Konferenz rund ums Digitale Leben. Was gibt es Neues aus der Welt der Blogger, Internetaktivisten, Hacker, Techies und Menschen, die was mit Medien machen? Mobilsicher.de hat sich für Sie auf der re:publica umgesehen.

[03.05.2016] Ihren zehnten Geburtstag begann die Konferenz mit einem echten Knaller: Die Umweltorganisation Greenpeace stellte die TTIP-Leaks vor: Die bislang geheimen Unterlagen zu den Verhandlungen des Freihandelsabkommens zwischen EU und USA sind jetzt öffentlich.

Warum wir bei mobilsicher.de darüber berichten? Weil Transparenz gegenüber Bürgern auch ein Kernanliegen von uns ist. Denn Verbraucherschutz ist anders nicht möglich. Und hier wurde die dringend nötige Transparenz endlich hergestellt.

Ein Thema, das schon lange auf unserem Zettel steht, ist Snapchat, der rasant wachsende Neuling unter den Messaging-Diensten. Was wir auf der re:publica (genauer, Mediaconvention) darüber gelernt haben: Wo immer Snapchat im Veranstaltungstitel steht, da sammeln sich die Menschentrauben, und selbst ein Stehplatz ist nicht mehr zu ergattern.

Wir haben uns die Lektion gemerkt und werden das angesagte Tool zum Bilderteilen demnächst genau unter die Lupe nehmen.

Die beste Nachricht des Tages kam von der renommierten Rechtswissenschaftlerin Barbara van Schewick, Direktorin am „Center for Internet and Society“ in Stanford, USA: „Es gibt noch eine Chance“, sagt sie zur Netzneutralität in Europa, „wenn jetzt nochmal alle zusammen Druck machen.“ Was Netzneutralität ist und warum alle Nutzer des Internets davon profitieren, können Sie zum Beispiel hier nachlesen.

Die schlechte Nachricht: Auch das umstrittene „Zerorating“ ist eigentlich eine Verletzung der Netzneutralität. Von Zerorating spricht man, wenn bestimmte Webseiten, zum Beispiel Facebook, genutzt werden können, ohne dass dafür Datenkosten beim Internetprovider anfallen.

Besonders in ärmeren Ländern ist dieses Angebot oft die einzige Art von Internet, die vielen zu Verfügung steht. Genutzt wird es vor allem mit dem Smartphone. Das Problem: Welche Seiten dazugehören und genutzt werden können, bestimmen die Firmen, die Zerorating anbieten. Und das sind meist große Konzerne aus den USA.

„Digitalen Kolonialismus“ nennt das Nanjira Sambuli, wissenschaftliche Leiterin bei iHub in Nairobi, Kenia, auf dem gleichnamigen Panel. Und erzählt noch, wie die Kenianer das Zerorating-System austricksten, weil sie sich von niemandem vorschreiben lassen, was zum Internet gehört.

Das waren unsere Highlights vom ersten Konferenztag. Was die nächsten re:publica-Tage noch spannendes bringen, berichten wir morgen an dieser Stelle.

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