Das Schweizer Unternehmen legte bereits im Sommer letzten Jahres den Programmcode für die auf Android- und iOS-Smartphones sowie im Webbrowser laufenden Apps offen. Jetzt folgten erste Programmteile der Software, die auf den Servern von Wire läuft.
Instant Messenger kommunizieren nicht direkt von Smartphone zu Smartphone, sondern speichern die Nachrichten auf Servern zwischen. Schließlich ist nicht jeder Empfänger jederzeit erreichbar. Deswegen sollen aber keine Mitteilungen verloren gehen.
Die Software, die auf diesen Servern läuft, um den Dienst zu betreiben, war bei Wire bislang unter Verschluss, was von Experten kritisiert wurde. Nun löst Wire sein Versprechen ein und veröffentlicht auch diesen Teil des Programmcodes.
Die Vorteile quelloffener Software sind offensichtlich: Diese Software kann nicht nur von anderen Programmiererinnen und Programmierern genutzt und weiterentwickelt werden, sondern sie kann auch von Experten auf Korrektheit überprüft werden. So kann zum Beispiel sichergestellt werden, dass keine Hintertüren zum Abhören existieren. Auch werden dadurch Fehler meistens schneller entdeckt.
Wire verwendet für seine Software eine Lizenz der Free Software Foundation. Der Quellcode kann auf der Entwicklerplattform GitHub eingesehen werden. Anfang des Jahres ließ das Unternehmen die Sicherheit der Verschlüsselung von zwei unabhängigen Sicherheitsfirmen verifizieren.
Wire ist nicht der erste Messenger, dessen Server-Software als Open Source verfügbar ist: Signal ging diesen Weg schon vor ein paar Jahren. Die Betreiber des Messengers Telegram, die ihr Programm als Open Source bezeichnen, veröffentlichen ihre Server-Software jedoch nicht.
In einer zweiteiligen Serie haben wir wichtige und interesssante Messenger verglichen und vorgestellt: Im ersten Teil sind das Threema, Signal, Telegram und WhatsApp und im zweiten Teil Wire, Hoccer und Kontalk.