Die beiden Schädlinge namens "CallJam" und "DressCode" wurden in verschiedene Android-Apps eingeschleust, die jeweils bis zu 500.000 mal installiert worden sein sollen. DressCode wurde in 40 verschiedenen Apps im Play-Store gefunden. Insgesamt sollen laut einem Bericht des Security-Unternehmens "Check Point" bis zu 2,5 Millionen Nutzer entsprechende Apps installiert haben.
Die Malware CallJam ruft sogenannte Mehrwertdienste an und verschafft dadurch den Betreibern dieser Dienste Einnahmen. Diese Anbieter kooperieren zumeist eng mit den Entwicklern der Schädlinge. Wer Mehrwertdienste anbietet, kann höhere Gesprächsgebühren verlangen, als bei normalen Anrufen üblich. Diese Kosten sind von Flatrates ausgenommen.
Wie so oft, ist auch diese Malware zumeist in Spielen versteckt, insbesondere in dem Spiel "Gems Chest" für "Clash Royale", das seit Mai im Play-Store angeboten wird.
Der Schädlich "DressCode" geht hingegen anders vor. Es bindet infizierte Geräte in ein sogenanntes Botnet ein. Damit werden sie Teil eines ferngesteuerten Netzes, das für Angriffe aller Art missbraucht werden kann. Das passiert unbemerkt, die befallenen Apps unternehmen zunächst nichts und warten auf Befehle der Botnet-Betreiber.
Google hat inzwischen sämtliche bekannt gewordenen Apps aus seinem Angebot entfernt. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass noch Apps im Appstore schlummern, deren schädliche Substanz noch nicht entdeckt wurde.
Den Angreifern geht es nur um eins: Sie entwickeln immer wieder neue Software-Komponenten für Apps, um Anwendern damit insgeheim Geld abzuknöpfen oder mit deren Geräten Profit zu erzeugen, indem diese für kriminelle Aktionen benutzt werden.
Wie Schadsoftware Smartphones infiziert und wie sie funktioniert, erklären wir im Beitrag Schadprogramme auf Mobilgeräten. Weitere Tipps zur Vorsorge erhalten Sie im Ratgeber Infektionen vorbeugen (Android).