News vom 12.02.2016

iPhones nach Reparatur durch Drittanbieter unbrauchbar

Ein Artikel von , veröffentlicht am 12.02.2016

[12.02.2016] Wer sein iPhone 6 oder 6s nicht vom Apple-eigenen Reparaturservice reparieren lässt, sondern von einem unabhängigen Drittanbieter, könnte eine böse Überraschung erleben: Nach dem nächsten Update zeigen viele Geräte „Error 53“ und werden unbenutzbar.

[19.02.2016] Update: Apple hat inzwischen ein Software-Update zur Verfügung gestellt, das den Fehler bei betroffenen Geräten beheben soll.

Laut Apple handelt es sich nicht um einen Fehler, sondern um eine Sicherheitsmaßnahme. Sie betrifft alle Reparaturen, die mit dem Home-Button in Verbindung stehen. Denn der Home-Button enthält auch den Fingerabdrucksensor, mit dem das Gerät entsperrt werden kann.

Wenn das Gerät nicht autorisierte Komponenten am Homebutton registriert, sperrt es sich daher ganz und zeigt nur noch „Error 53“ an. Diese Sperre kann offenbar auch der Apple-Kundendienst nicht aufheben. Betroffenen Kunden wird lediglich angeboten, das Gerät kostenpflichtig auszutauschen.

Laut einem Bericht des britischen Nachrichtenmagazins The Guardian ist dies bereits Tausenden Kunden weltweit passiert. Verbraucherschützer sehen darin den Versuch, Kunden den teuren Service von Apple aufzuzwingen. Apple nutze dabei seine Monopolstellung aus, argumentieren US-Anwälte. In den USA wird derzeit eine Sammelklage gegen die Vorkehrung von Apple vorbereitet.

Nach Einschätzung von Rechtsexperten dürfte es für EU-Bürger hingegen schwer sein, in dem Fall Schadenersatzansprüche gegen Apple geltend zu machen. Die Möglichkeit der Sammelklage besteht für EU-Bürger in der Form nicht, und die Klage müsste bei einem US-amerikanischen Gericht vorgebracht werden.

 

Mehr Informationen zum Fingerabdrucksensor bei Smartphones können Sie in unserem Hintergrundtext: Wie sicher sind Fingerabdrucksensoren? nachlesen.

 

Die Autorin

E-Mail

m.ruhenstroth@mobilsicher.de

PGP-Key

0x2F021121044527DC

Fingerprint

BC80 45E0 3110 EA00 A880 0827 2F02 1121 0445 27DC

Miriam Ruhenstroth

begleitet mobilsicher.de seit der Gründung – zuerst als freie Autorin, dann als Redakteurin. Seit Januar 2017 leitet sie das Projekt, das 2020 um den AppChecker erweitert wurde. Davor arbeitete sie viele Jahre als freie Technik- und Wissenschaftsjournalistin.

Weitere Artikel

YouTube-Video 

Sichere Cloud-Dienste: Alternativen zu Google Drive und Dropbox

Ihre Daten sollen nur für Sie und für niemand anderen zugänglich sein - das aber bitte überall und zu jeder Zeit? Nichts leichter als das - mit sicheren Cloud-Diensten. Wie sie funktionieren und welche Anbieter wir empfehlen, erfahren Sie im Video.

Ansehen
YouTube-Video 

7 Tipps für mehr Privacy auf dem Handy

Das Smartphone ist eine Datenschleuder. Aber wo anfangen, um das zu ändern? In diesem Video haben wir für Sie in sieben Schritten zusammengefasst, was in Sachen Privatsphäre beim Smartphone besonders wichtig ist – sowohl für Android- als auch für iPhone-Nutzer.

Ansehen
App-Test 

CCleaner-App: Werbeschleuder mit wenig Mehrwert

Die App CCleaner verspricht, das Smartphone zu optimieren. Der Preis dafür ist hoch: Sechs Werbeanbieter können Daten aus der App erhalten, darunter auch Informationen über Ihren Standort. Zudem fordert sie heikle Berechtigungen.

Mehr
Ratgeber 

Messenger-App Telegram kurz vorgestellt

Der Messenger wird gerne als WhatsApp-Alternative Nummer eins gehandelt. Er stammt von russischen Entwickler*innen, die nach eigener Aussage großen Wert auf Privatsphäre legen. Allerdings sind Chats standardmäßig nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt.

Mehr