Besitzer*innen von iPhones sollten die vorinstallierte Mail-App von Apple bis zum nächsten Update des iOS-Betriebssystems nicht mehr nutzen. Momentan ist es Angreifer*innen möglich, über eine Sicherheitslücke E-Mails einzuschleusen, die Schadcode auf das iPhone laden. Betroffen sind Geräte bis zur iOS-Version 13.4.1.
Wenn Sie iOS 13.x nutzen, müssen Sie die E-Mail nicht einmal öffnen - noch dazu können die Angreifer*innen sie unbemerkt wieder löschen. Wer iOS 12.x nutzt, muss die Mail anklicken, damit Schaden entsteht. Mac-Computer sind nicht betroffen.
Um sich zu schützen, sollten Sie Apple Mail vorübergehend von ihrem Gerät löschen oder die Synchronisation mit ihrem Mail-Postfach stoppen.
Opfer offenbar gezielt ausgewählt
Angreifer*innen nutzen die Sicherheitslücke mindestens seit dem vergangenen Jahr aus, wie die kalifornische Sicherheitsfirma ZecOps offenlegt. Opfer werden offenbar gezielt ausgewählt: Darunter sollen bisher ein europäischer Journalist, eine "VIP aus Deutschland" und ein großes Unternehmen aus den USA sein.
ZecOps hat die Sicherheitslücke zufällig entdeckt, nachdem verdächtige Abstürze der Mail-App gemeldet worden waren. Apple ist über das Problem informiert und hat bereits einen Patch entwickelt, der aber erst mit dem nächsten Update des Betriebssystems ausgespielt wird. ZecOps hat sich daher entschieden, schon jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen und Nutzer*innen zu warnen.
Das US-Magazin VICE kritisiert in diesem Zusammenhang die Entscheidung der Firma Apple, ihre Software grundsätzlich nicht von externen Expert*innen überprüfen zu lassen. Kritische Sicherheitslücken könnten dann schneller entdeckt und geschlossen werden.