News vom 13.09.2018

iOS 12: Die Sicherheits-Features beim neuen Apple-Betriebssystem

Ein Artikel von , veröffentlicht am 13.09.2018

Neben der Vorstellung der neuen iPhones wurde bei der jährlichen Apple-Keynote auch der Termin für das iOS 12-Update verkündet. Ab 17. September wird es verteilt. Neben neuen Features gibt es auch Verbesserungen für Sicherheit und Datenschutz. So wurde der Trackingschutz weiter verschärft und die Passwortverwaltung verbessert.

Das neue Betriebssystem iOS 12 wird ab nächster Woche, am 17. September, an die bisherigen iPhone-Nutzer ausgespielt. Nutzer bekommen eine Benachrichtigung auf ihrem iPhone angezeigt, wenn es für sie bereitsteht. Erfahrungsgemäß dauert es einige Tage, bis alle benachrichtigt werden. Damit will Apple Download-Engpässe vermeiden. Wer es nicht abwarten kann, kann über

Einstellungen > Allgemein > Softwareupdate

das Update auch manuell anfordern.

Trackingschutz in Safari weiter ausgebaut

Neuerungen betreffen laut Apple vor allem die Stabilität und die Schnelligkeit. Aber auch für Sicherheit und Datenschutz hat Apple einiges getan. So hat der Webbrowser Safari neue Funktionen, die Tracking verhindern.

Nutzer werden jetzt explizit gefragt, wenn Cookies von Drittanbietern gespeichert werden sollen. Das gilt vor allem für Schaltflächen zum Teilen und Kommentieren von Inhalten. Zudem verhindert der Browser, dass Webseiten Nutzer über sogenanntes Browser-Fingerprinting identifizieren können.

Damit entwickelt Apple den sogenannten intelligenten Tracking-Schutz weiter, der schon bei iOS 11 eingeführt wurde.

In unserem Hintergrund-Text Tracking im Internet: Cookies, Cache & Co erklären wir, wie Techniken zur Nachverfolgung von Nutzern funktionieren.

Passwortverwaltung verbessert

Über die iCloud können Apple-Nutzer auch bisher schon ihre Passwörter zwischen ihren Apple-Geräten synchronisieren. Seit iOS 11 geht das nicht nur Login-Daten von Webseiten, sondern auch für Apps. Ab iOS 12 gibt die Passwortverwaltung eine Warnung heraus, wenn man für verschiedene Dienste das gleiche Passwort benutzt.

Außerdem sollen die Vorschläge für Passwörter besser werden.

Unser Ratgeber Was ist ein sicheres Passwort? erklärt, wie Sie ein sicheres Passwort finden.

Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für Online-Dienste ist für die Sicherheit großartig. Dabei müssen Nutzerinnen und Nutzer einen zusätzlichen Code eingeben, der ihnen per SMS oder über ein spezielles Programm geschickt wird, damit sie sich einloggen können. Ab iOS 12 erkennt das Betriebssystem, wenn über SMS ein 2FA-Code ankommt und füllt ihn automatisch ein.

Damit soll den Nutzern der zusätzliche Schritt leichter gemacht werden, damit die Akzeptanz für die 2FA steigt.

Was die Zwei-Faktor-Authentifizierung ist und wie Sie Ihr iCloud-Konto damit sichern, erklären wir im Beitrag Apple-ID: So funktioniert die Zwei-Faktor-Authentifizierung

Noch mehr Face-ID

Alle neuen iPhones, die bei Apples Keynote-Event vorgestellt wurden - das iPhone Xs, das iPhone Xs Max und das iPhone Xr, haben keinen Homebutton mehr. Sie setzen wie das iPhone X, das im vergangenen Jahr vorgestellt wurde, auf die Face ID. Dabei werden biometrische Daten des Gesichts für die Entsperrung genutzt.

Sicherer ist ein ausreichend komplizierter Code, aber auch unbequemer.

Unser Beitrag Wie sicher ist Apples Face ID? erklärt das Konzept dieses biometrischen Systems – und seine Probleme.

Schutz vor Auslesen und übermäßigem Gebrauch

Schon bei iOS 11.4.1 hat Apple eine Sicherheitslücke verkleinert, die es erlaubte, über den USB-Modus ein iOS-Gerät auszulesen (wir berichteten). Vor allem in den USA nutzen Strafverfolgungsbehörden diese Methode, um gesperrte iPhones über den Lightning-Anschluss auszulesen.

Update 19. September: Das Technikmagazin Heise schrieb im Juli, dass diese Methode ab iOS 12 diese Methode ganz unterbunden werden soll. Das ist aber nicht geschehen: Bei der am 17. September veröffentlichten Version von iOS 12 hat sich nichts verändert. Wie bei iOS 11.4.1 werden USB-Verbindungen erst gesperrt, wenn das iPhone vor mehr als einer Stunde entsperrt wurde. Will man neues USB-Zubehör verbinden, muss man dann seinen Passcode eingeben.

Mit der neuen Einstellung „Bildschirmzeit“ können Eltern nun mit Boardmitteln kontrollieren, wie lange zum Beispiel das eigene Kind das Gerät nutzt. Das gilt natürlich auch für einen selbst – auch bei Erwachsenen sollte die Smartphone-Nutzung nicht überhand nehmen.

Diese Geräte bekommen iOS 12

iOS 12 kann man auf allen Geräten installieren, die auch iOS 11 unterstützen:

  • iPhone XS / iPhone XS Max
  • iPhone XR
  • iPhone X
  • iPhone 8 / iPhone 8 Plus
  • iPhone 7 / iPhone 7 Plus
  • iPhone 6, 6 Plus, 6s, 6s Plus
  • iPhone SE
  • iPhone 5s
  • iPad Pro (21,9" 12,9" 10,5" 9,7")
  • iPad (5. Generation oder neuer)
  • iPad Air und Air 2
  • iPad mini 4, 3, 2
  • iPod touch (6. Generation)

Geschrieben von

Valie Djordjevic

Valie Djordjevic ist Redakteurin bei mobilsicher.de. Sie arbeitet auch als Dozentin zu den Themen Schreiben, Internet, Urheberrecht. Sie ist Mitbegründerin und Redakteurin von iRights.info, einem Informationsportal zu Recht in der digitalen Welt. Seit sie 1995 selbst eine Modemkarte in ihren PC eingebaut hat, ist sie in verschiedenen Netzprojekten tätig. Bei Mobilsicher interessiert sie sich für iOS, Datenschutz und Trackingdienste.

Weitere Artikel

Ratgeber 

Datenschutz bei Apple: Optionen im Überblick

Auch Apple reagiert auf die DSGVO: Der Konzern stellt neuerdings viele zusätzliche Infos und Einstellungsmöglichkeiten für iPhone und iPad bereit. Damit Sie nicht den Überblick verlieren, haben wir die wichtigsten Optionen für den Datenschutz für Sie aufgelistet.

Mehr
Checkliste 

Checkliste: Android-Handy sichern in 10 Punkten

Sie haben ein neues Mobilgerät oder wollen Ihr altes einmal durchchecken? Mit diesen zehn Tipps sind Sie auf der sicheren Seite. Einfach Punkt für Punkt durchgehen, Einstellungen prüfen, bei Bedarf ändern und abhaken.

Mehr
Ratgeber 

Die Spur der Daten

Wie eine aktuelle Recherche aufdeckte, sind detaillierte Datensätze von Millionen deutscher Nutzer auf dem internationalen Markt zu haben. Doch wie werden die Daten abgegriffen? Mobilsicher.de und NDR konnten es in einem Fall nachvollziehen.

Mehr
Ratgeber 

Drittanbieter-Kosten: Operation sauberer Markt

Ungewollte Kosten für mysteriöse Abos auf der Mobilfunkrechnung sind ein Dauerthema bei Verbraucherschützern. Neue Maßnahmen sollen das Problem aus der Welt schaffen – sagen die Netzbetreiber. Wir erklären, was sich ändert und was die Maßnahmen bringen.

Mehr