Am 16. Mai 2019 rief US-Präsident Trump den „Telekommunikations-Notstand“ aus und erteilte per Dekret ein Handelsverbot mit dem chinesischen Technik-Konzern Huawei. Dieser stellt unter anderem Smartphones her.
Das Dekret untersagt es US-amerikanischen Firmen, Technologie von Huawei zu nutzen und Geschäfte mit der Firma zu machen. Das bedeutet auch: US-Firmen dürfen keine Technik mehr an Huawei liefern. Auch Google dürfte danach eigentlich keine Dienste und Updates für Huawei-Smartphones liefern.
Um Nutzer*innen von bereits gekauften Huawei-Smartphones nicht gegen sich aufzubringen, gewährte Trump am 21. Mai 2019 eine Ausnahmegenehmigung für 90 Tage, während der Google und Huawei weiterhin Geschäfte machen durften.
Am Stichtag, dem 19. August, verlängerte die US-Regierung diese Frist nun um weitere 90 Tage. Damit werden bereits verkaufte Huawei-Smartphones bis zum 17. November wie gewohnt mit Updates für das Android-Betriebssystem versorgt.
Was passiert, wenn der Bann in Kraft tritt?
Nach Aussage von Huawei stehen Google-Dienste wie Maps oder der Play-Store für Nutzer*innen von bereits verkauften Huawei-Geräten auch dann zur Verfügung, wenn der Bann in Kraft treten sollte. Denn die Lizenzen dafür wurden schon erworben.
Updates und Sicherheitspatches für das Android-Betriebssystem kann Google dann allerdings nicht mehr liefern. Huawei müsste also warten, bis diese für die quelloffene Variante von Android (AOSP) zur Verfügung stehen. Updates dürften dann zwar etwas länger dauern als gewohnt, sind aber weiterhin möglich.
Neue Huawei-Modelle könnte der Konzern aber nicht mehr mit Google-Produkten ausliefern. Für diesen Fall bringt Huawei sein eigenes Smartphone-Betriebssystem „OS Harmony“ in Stellung. Es wurde am 9. August 2019 offiziell vorgestellt (Stand 2024: Beitrag nicht mehr verfügbar) – allerdings vorerst nur für einen Smart-TV.