News vom 14.02.2017

Erpressungstrojaner auf iPhones und iPads

Ein Artikel von , veröffentlicht am 14.02.2017

Mehrere Polizeidienststellen berichten derzeit über einen Trojaner, der den Browser Safari blockiert und zur Zahlung eines Bußgeldes auffordert. Das Schadprogramm gibt sich dabei als Bundeskriminalamt aus. Das Problem lässt sich aber leicht beheben.

Betrüger bitten Safari-Surfer zur Kasse: Sie werden plötzlich von einem Sperrbildschirm ausgebremst, der zur Zahlung eines Bußgeldes auffordert. Erst dann werde der Webbrowser nicht mehr blockiert und sei wieder nutzbar, behaupten die Cyber-Kriminellen.

Pikant: Der Sperrbilschirm behauptet, vom Bundeskriminalamt (BKA) zu stammen. Verlangt werden meistens 200,- Euro Lösegeld, in Form von iTunes-Geschenkkarten. Auf diesen Karten befindet sich ein Code, der durch Eingabe im iTunes-Shop als Zahlungsmittel verwendet werden kann. Dieser Code soll per SMS-Nachricht an die Erpresser gesendet werden.

Als Begründung für die vermeintliche Strafzahlung wird die Verbreitung pornografischer Inhalte, die Nutzung illegaler Streaming-Dienste oder Ähnliches angegeben. Auch ausstehende Schulden und unbezahlte Rechnungen wurden schon als Grund genannt.

Anders als die gefürchteten Crypto-Trojaner wird bei dieser Masche weder das Gerät verschlüsselt, noch handelt es sich um einen echten Sperrbildschirm. Lediglich der Browser Safari wird durch ein hartnäckiges Browser-Fenster blockiert. Ursache für das Problem sind Javascript-Programme, die von dubiosen Webseiten in den Browser geladen werden.

Nutzer und Nutzerinnen sollten die Meldungen ignorieren und keinesfalls zahlen, rät das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen.

So werden Sie den Trojaner los

Wie verschiedene Online-Medien berichten, kann das Problem relativ leicht gelöst werden. Der einfachste Weg ist

  1. Safari schließen
  2. Flugmodus einschalten
  3. Safari wieder öffnen und die Seite schließen, die das Problem verursacht
  4. Browserverlauf löschen. Unter "Browserverlauf" versteht man die Liste der besuchten Webseiten, die der Browser speichert.

Wie Sie den Browserverlauf beim iOS-Standard-Browser Safari löschen, erklärt Apple auf einer Webseite. Das LKA hat dazu eine bebilderte Anleitung erstellt.

Weitere Lösungen werden in den Kommentaren beim Blog ifun.de diskutiert.

Wer schon Codes von iTunes-Karten an die Erpresser gesendet hat, sollte eine polizeiliche Anzeige erstatten und sich umgehend an Apple mit der Bitte um Sperrung des entsprechenden Codes wenden oder den Code schnellstens selbst einlösen.

Weitere Einstellungsmöglichkeiten für den iOS-Webbrowser Safari finden Sie in unserem Beitrag Browser-Einstellungen bei Safari für iOS.

Details zu Erpressungstrojanern haben wir im Artikel Lösegeld-Programme (Ransomware) erklärt.

Weitere Artikel

Ratgeber 

iOS 11: Polizeitaste und Tracking-Schutz

Seit dem 19. September 2017 ist die neueste Version von Apples Betriebssystem iOS verfügbar, und wird an iPhones und iPads verteilt. Auch in Sachen Sicherheit und Privatsphäre gibt es wieder einige Neuigkeiten – wir stellen Ihnen die wichtigsten vor.

Mehr
Ratgeber 

Wir suchen Verstärkung

Schon lange keinen neuen Beiträge mehr auf mobilsicher.de gesehen? Kein Wunder - unser Team hat Winterpause gemacht. Ab Mai geht es bei uns mit neuen Inhalten weiter. Dafür suchen wir noch Verstärkung:

Mehr
App-Test 

Test: Clean Master (Boost Antivirus) kontaktiert heimlich Porno-Seiten

Die kostenlose App verspricht, Android-Geräte zu optimieren und Nutzer vor „Sicherheitsproblemen und Verletzung des Datenschutzes“ zu schützen. Unser Test zeigt: Die App ist ein Sicherheitsrisiko und verletzt den Datenschutz mehrfach.

Mehr
Ratgeber 

Cloud-Dienst SpiderOak One kurz vorgestellt

Der Cloud-Dienst SpiderOak One wurde zwar 2014 von Whistleblower Edward Snowden gelobt, ist momentan aber nur eingeschränkt zu empfehlen. Der US-amerikanische Anbieter verschlüsselt die Inhalte nur am Computer wirklich sicher.

Mehr