Technisch ist es möglich, doch im Augenblick ist das Nachverfolgen von Kindern per Smartphone oder GPS-Tracker noch die Ausnahme: Nur 8 Prozent nutzen solche Technologien, um zu wissen, wo sich ihr Kind aufhält. Das ergab eine Onlinebefragung der „Marktwächter“. Die Initiative des Verbraucherzentrale Bundesverbands befragte 1.048 repräsentativ ausgewählte Eltern mit Kindern im Alter von 3 bis 14 Jahren. Allerdings können es sich 46 Prozent vorstellen, in Zukunft solche Trackingtechnologien zu verwenden. Gleichzeitig lehnen 48 Prozent das prinzipiell ab.
Diejenigen, die sich grundsätzlich gegen Trackingtechnologien bei Kindern aussprechen, nennen als häufigste Begründung (zu 91 Prozent), dass sie ihren Kindern vertrauen. 74 Prozent halten die technologische Überwachung für einen zu heftigen Angriff auf die Privatsphäre.
Etwa die Hälfte (49 Prozent) der Eltern, die Tracking ablehnen, sehen schlicht keinen Nutzen in einer Standortverfolgung. Sie meinen, dass ihr Kind auch so sicher sei. Etwa ein Drittel machen sich Sorgen um den Umgang mit Daten. 39 Prozent der Eltern befürchten, dass unbefugte Dritte auf die Daten der Kinder zugreifen können, und 34 Prozent fragen sich, was die Anbieter möglicherweise mit den Daten anstellen.
Die Überwachung von Kindern durch Ortungstechnologien ist ein kontroverses Thema. Zuletzt protestierte der Verein Digitalcourage gegen das „Schutzranzen“-Konzept des Münchener Unternehmens Coodriver. Es sieht vor, dass Kinder mit der gleichnamigen Ortungs-App auf dem Smartphone oder mit speziellen Trackingmodulen ausgestattet werden, um sie vor Autounfällen zu schützen.
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