Derzeit sind sie auf Deutschlands Straßen zu sehen: Autos mit großem Gerät auf dem Dach und merkwürdigen Antennen an den Felgen. Es sind Apples Kamera-Fahrzeuge, die neues Kartenmaterial für Apples eigenen Kartendienst sammeln.
Der Dienst ist auf iPhones und iPads vorinstalliert und heißt dort einfach nur „Karten“. Ursprünglich nutzte Apple für den Dienst die Geodaten anderer Anbieter, darunter TomTom und OpenStreetMaps.
Da sich Fehler dadurch nur langsam beheben ließen, arbeitet der Konzern bereits seit 2015 daran, einen eigenen Geodatensatz und zugehöriges Bildmaterial zu sammeln.
Apples "Look Around" vorerst nicht in Deutschland
Das Bildmaterial wird unter anderem auch für die Funktion „Look Around“ gesammelt, ein Pendant zu Googles „StreetView“. Mit dieser Funktion sollen Nutzer*innen ganze Straßenzüge virtuell und dreidimensional ansehen können.
Look Around soll diesen Herbst zusammen mit iOS 13 veröffentlicht werden – allerdings vorerst nicht in Deutschland. Dies habe Apple dem zuständigen Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht gegenüber versichert, wie es in einem Bericht von Radio Bremen heißt.
Wie vor knapp zehn Jahren, als Googles Autos filmend durch die Straßen zogen, stellt sich auch nun wieder die Frage: Was darf eine Firma überhaupt alles aufnehmen? Und wie kann man sich gegen unerwünschte Aufnahmen der eigenen Person, des eigenen Hauses oder Autos wehren?
Widerspruch per E-Mail
Grundsätzlich erlaubt sind Aufnahmen von Straßen und Häuserfassaden. Gesichter oder Nummernschilder hingegen gelten als personenbezogene Daten und müssen unkenntlich gemacht werden. Dies geschieht bei Apple nach eigenen Angaben standardmäßig.
Wer dennoch die Befürchtung hat, gefilmt worden zu sein, oder wer Aufnahmen der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses widersprechen möchte, kann dies momentan bei Apple per E-Mail machen:
mapsimagecollection@apple.com
Dazu sollten Sie den Ort nennen, sowie nach Möglichkeit den ungefähren Zeitpunkt der Aufnahme. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Thüringen hat dafür bereits ein pdf-Formular bereitgestellt.
Wo Apples Fahrzeuge aktuell unterwegs sind, teilt der Konzern hier mit.
Privatsphäre bei Apples "Karten": Überzeugend
Apple gibt relativ ausführlich darüber Auskunft, wie die Privatsphäre bei der Nutzung von Apples Kartendienst geschützt wird. So verknüpft der Konzern Suchanfragen nicht mit der Apple-ID.