Mit der Einführung von iOS 13 im Herbst 2019 will Apple das Tracking in Kindersicherungs-Apps jedoch stark beschränken. Das könnte dazu führen, dass einige werbefinanzierte Drittanbieter-Apps nicht mehr angeboten werden können. Mehr Informationen auf Deutsch gibt es dazu beim Techikmagazin Heise.
Apple hat elf der 17 beliebtesten Apps zur Kindersicherung aus seinem App-Store geworfen. Diese Apps erlaubten es, die Nutzung des iPhones oder iPads durch einen weitreichenden Zugriff auf das Gerät zu beschränken und zu überwachen. Apple bietet mit "Bildschirmzeit" (Screen Time) seit dem Update auf iOS 12 im Herbst 2018 selbst eine solche Funktion an.
Die New York Times warf Apple daher vor, durch den Rauswurf der elf Kindersicherungs-Apps für iOS seine eigene Marktmacht sichern zu wollen. Klagen von Sprechern der entfernten Kindersicherungen wurden sogleich laut: Apple würde systematisch den Markt zerstören.
Apple hielt in einer Stellungnahme (28.04.19) dagegen: Mit der Entscheidung, die Kindersicherungen anderer Firmen zu entfernen, habe man die Sicherheit von iOS-Geräten schützen wollen. Die entfernten Apps zur Kindersicherung bedienten sich einer Berechtigung, die weitreichenden Zugriff auf das Gerät erlaubt - den "Mobile Device Manager".
Das Problem: Der Mobile Device Manager ist nicht für Kindersicherungen gedacht
Diese Berechtigung war jedoch ursprünglich für einen anderen Zweck gedacht. Apple bietet diese Funktion App-Entwicklern an, die Apps für Firmen programmieren - Diensthandys sollen damit so beschränkt werden können, dass das Unternehmen die Kontrolle über die Geräte behält.
Die Anbieter der Apps bekämen damit weitreichenden Zugriff auf Daten aus der App-Nutzung, so Apple. Zudem bestehe die Gefahr, dass auch Hacker mit Hilfe von Apps, die über die Berechtigung verfügen, das Gerät kontrollieren.
Aus diesem Grund hatte Apple seine Richtlinien zur Nutzung des Mobile Device Managers aktualisiert. Die Anbieter der Kindersicherungen, die die Berechtigung verwenden, forderte Apple auf, ihre Apps umzugestalten. Die Apps, die die Auflage nach Ablauf von 30 Tagen nicht erfüllten, wurden aus dem App-Store entfernt.
Funktionalität stark eingeschränkt
Allerdings sind einige wichtige Funktionen ohne den Zugriff auf den Mobile Device Manager nicht mehr umsetzbar. So können Apps zum Beispiel nicht mehr nach einer bestimmten Zeit beendet und gesperrt werden.
Anfang Mai reichten daher die Anbieter von Kidslox und Qustodio - zwei derjenigen Apps, die nun ohne den Mobile Device Manager arbeiten und daher im App-Store bleiben durften - bei der EU-Wettbewerbskommission Beschwerde ein: Die Apps könnten seit dem Update nicht mehr mit Apples eigener Funktion "Bildschirmzeit" mithalten und seien somit für Nutzerinnen und Nutzer weitaus weniger attraktiv.