Drei Hersteller von Spionage-Apps wurden allein diesen Februar erfolgreich angegriffen, wie das Technik-Magazin Motherboard berichtet. Betroffen sind die Firmen "Mobistealth", "Spy Master Pro" und Retina-X - letztere wurde vor fast genau einem Jahr schon einmal gehackt.
Mehrere Hacker hatten der Industrie letztes Jahr den Kampf angesagt. "Diese Werkzeuge erleichtern und ermöglichen fürchterlichen Missbrauch und verstärken massiv das Machtungleichgewicht in Beziehungen", so der Hacker namens "Leopard Boy" zu seinen Motiven. Daraus folgt für ihn: "Ich werde sie [die Industrie A.d.R] in Schutt und Asche legen".
Auch Militärs und Polizisten nutzen Spy-Apps
Damals war neben Retina-X auch der bekannte Hersteller FlexySpy angegriffen worden. Der aktuelle Hack zeigt nicht nur erneut, wie unsicher die Hersteller die Daten ihrer Kunden und die Daten der überwachten Telefone verwalten. Die Daten geben auch Auskunft darüber, wer solche Apps nutzt. So waren unter den Kundenadressen auch viele dabei, die sich dem US-Militär und dem FBI zuordnen ließen.
Unter Spy-Apps versteht man Apps, mit denen man Informationen wie Standort oder Chat-Nachrichten von einem anderen Smartphone per Fernzugriff auslesen kann. Es ist verboten, solche Apps ohne Zustimmung des Besitzers auf seinem Gerät zu installieren.
Spy-Apps bei Stalkern beliebt
Offiziell werden die Apps zur Kontrolle von Kindern oder Mitarbeitern vermarktet. Einige der Hersteller werben aber ganz unverholen damit, dass die App geeignet sei, um zum Beispiel den Partner beim Fremdgehen zu ertappen. Deshalb werden solche Apps auch als Stalker-Apps oder Stalkerware bezeichnet. Auch in Fällen von häuslicher Gewalt und Stalking kommen diese Produkte mehr und mehr zum Einsatz.