News vom 06.11.2018

Schön: Navi-App Magic Earth bessert nach

Ein Artikel von , veröffentlicht am 06.11.2018

„Magic Earth“ hat Google-, Facebook- und Twitter-Schnittstellen aus der App entfernt. Somit landen keine Nutzerdaten mehr bei den großen IT-Konzernen. Den Umgang mit Nutzerdaten der Navigations-App können wir deswegen mit gutem Gewissen als vorbildlich bezeichnen.

Seit Montag, dem 5. November 2018 ist eine neue Version der Navigations-App Magic Earth für Android verfügbar. In der Version (7.1.18.44) übermittelt die App keine Daten mehr an Facebook, Google und Twitter.

Im September 2019 hatten wir in einer Testreihe das Datenverhalten verschiedener Navigations-Apps untersucht, darunter auch die Android-Variante des Magic Earth Navigators.

Die App des niederländischen Unternehmens General Magic B.V. verwendet Kartenmaterial des nicht-kommerziellen Projekts OpenStreetMap. Sogar mit den alten Schnittstellen zu Google, Facebook und Twitter hatte sie gut abgeschnitten, zumindest im Vergleich mit Alternativen wie Google Maps, Maps.me oder Waze. Die App ist werbefrei und sie kommt mit wenigen Zugriffsberechtigungen aus.

Daten gingen an Facebook und Google

Unsere Kritik nach dem ersten Test: die App übertrug Daten an Facebook, vor allem übermittelte sie die Google Werbe-ID von Nutzern an den US-Konzern. Diesen Identifikator kann Facebook in der Regel mit anderen Daten über eine Person verknüpfen. Außerdem baute die App in unserem Test Kontakt zu Google auf.

Dass Apps mit Facebook und Google kommunizieren und Informationen über Nutzer übertragen, ist leider keine Seltenheit. Wir fanden es dennoch schade, denn die Entwickler von Magic Earth hatten ansonsten zu erkennen gegeben, dass ihnen die Privatsphäre ihrer Nutzer am Herzen liegt.

Schon im September hatte das Unternehmen hinter Magic Earth gegenüber mobilsicher angekündigt, dass sie die Integration der beiden Dienste in die App entfernen wollen. Jetzt haben sie das Versprechen eingelöst.

Die Android-App von Magic Earth nimmt keinen Kontakt mehr mit Servern von Google und Facebook auf und auch nicht mehr mit Twitter. Den Dienst Twitter hatten wir in unserem Test nicht beobachtet, er war nach Angaben von Magic Earth aber auch integriert.

Der Fall ist ein erfreuliches Beispiel dafür, dass einige Anbieter nach Prüfung ihrer Produkte durch Projekte wie mobilsicher.de durchaus bereit sind, weitere Schritte in in Richtung Verbraucherschutz zu gehen. Wir freuen uns über diese Entwicklung und können Magic Earth nun uneingeschränkt als nutzerfreundlichste Navi-App empfehlen.

Weitere Artikel

Ratgeber 

Abofalle? So funktioniert die Abzocke per Handynummer

Sie haben Kosten für ein Abo auf der Mobilfunkrechnung, das Sie nie bestellt haben? Damit sind Sie nicht alleine. Wir erklären, wie solche "Drittanbieterkosten" auf der Handyrechnung landen und wie dabei immer wieder getrickst wird.

Mehr
Ratgeber 

Blue Mail-App im Test: Nicht empfehlenswert

Im Test der Version 1.9.3 übertrug die App das Passwort und den Nutzernamen von einem eingebundenen GMX-Konto TLS-verschlüsselt an Server von Blue Mail. Dies ist extrem problematisch, weil der Dienst damit theoretisch vollständigen Zugriff auf das eigene Mail-Konto haben kann. Update: In Version 1.9.4.2 ist das Problem behoben.

Mehr
YouTube-Video 

Handy-Privacy: 10 Fragen und Antworten | Vol. 4

Warum kostenlose VPN-Dienste eine schlechte Wahl sind, welche Adblocker Sie nutzen können und weshalb Kindersicherungs-Apps besser nicht aus der Ferne gesteuert werden sollten – darüber reden wir in unserem neuen Video. Weitere Themen: Play-Guthaben, PayPal, Clouds, F-Droid und IMEI.

Ansehen
YouTube-Video 

„Luftqualität“ – Wie sauber ist die App des Umweltbundesamts?

Mit der App "Luftqualität" können Sie Schadstoffe in der Luft überprüfen. Die App gibt es für Android und iOS, angeboten wird sie vom Umweltbundesamt. Wie der Service funktioniert und wie die App mit euren Daten umgeht, erfahren Sie im Video.

Ansehen